Die Bayrischen Einzelmeisterschaften waren der Jahreshöhepunkt für die U16 des TV Geisenfeld und die Teilnehmer zeigten sich zur richtigen Zeit in Topform. Mit vier Gold- und sechs weiteren Medaillen fiel die Ernte reichlich aus und die Bestleistungen purzelten teils ziemlich stark.
Tag 1: Hürden-Thriller und Doppelsieg im Stabhochsprung, Bronze über die Langhürden
Der erste Knaller aus Geisenfelder Sicht kam recht früh am ersten Tag, als Enea Kujath im Vorlauf über 80m Hürden ihre Bestleistung um fast eine halbe Sekunde verbesserte und Vorlaufschnellste wurde. Favoritin im Finale war dennoch die Hauzenbergerin Franziska Schlichting, nur eine Hundertstel langsamer in einem anderen Vorlauf und über die Hürden bislang ungeschlagen. Sie führte auch an der letzten Hürde knapp, doch Enea hatte das beste Finish und fing die Gegnerin um eine Hundertstel Sekunde ab (11,78sec). Marie Kastl war ebenfalls am Start und erreichte das B-Finale, wofür sie einige schneller gemeldete Läuferinnen schlagen musste. Sie wurde hier Fünfte und somit im Gesamtergebnis Elfte.
Denselben Platz holte Sita Nachbichler im Hochsprung der Altersklasse W14, womit sie etwas unter ihren Möglichkeiten blieb. Nach sehr sicheren Sprüngen über ihre ersten beiden Höhen war der Faden nach 1,46m plötzlich gerissen, ein Phänomen, das gerade im Hochsprung ab und zu passiert. Genauso erging es Hannah Eisenmann in der W15, die mit 1,45m zwar auch nicht ganz zufrieden war, aber dafür Platz 5 vor einigen höher eingeschätzten Gegnerinnen erreichte.
Danach gab es wieder Grund zum Jubeln, als Emilia Scheffczik und Magdalena Berger einen Doppelsieg im Stabhochsprung der W14 holten. Magdalena nahm alle Höhen bis zur Bestleistung von 2,70m im ersten Versuch und ging in Führung, nachdem Emilia aus heiterem Himmel bei 2,70m Probleme hatte und kurz vor dem Aus stand. Doch der dritte Versuch klappte und anschließend gab sie sich über 2,80m keine Blöße, sie meisterte diese im ersten Anlauf und als einzige. Als Siegerin feststehend versuchte sie sich umgehend an 3,00m, 10cm über ihrer bisherigen Bestleistung, was nur knapp misslang.
3,00m waren auch das Ziel von Katharina Weichenrieder in der W15. Nach einer Zitterpartie bei der Einstiegshöhe von 2,60m, für die sie drei Versuche benötigte, ließ sie zwei Höhen aus und meisterte 2,90m im ersten Versuch. 3,00m waren dann leider an diesem Tag noch zu hoch.
Noah Schuberth rundete die Geisenfelder Bilanz mit einer Bronzemedaille über 300m-Hürden ab. Kurz vor dem Ziel noch zurückliegend gab er nicht auf und kämpfte sich noch an zwei Gegnern vorbei.
Tag 2: Erneute Wurf-Show von Alea Brunec, Enea Kujath mit zwei starken Silbermedaillen, Mädchenstaffel auf Platz 4
Die Würfe brachten erneut reiche Beute für Alea Brunec. Gleich zu Beginn des zweiten Tages ging sie im Kugelstoßen von Anfang an in Führung und überwand im zweiten Durchgang erstmals die 12-m-Marke (12,11m). Man merkte sofort, dass dies die Entscheidung war, Alea gelangen insgesamt vier weitere Stöße über 11m und somit auch eine starke Serie. Enea Kujath freute sich über die Bronzemedaille, welche darüber hinweg tröstete, dass die technischen Verbesserungen im Wettkampf noch nicht so recht klappen wollen.
Im Speerwurf war Alea Brunec erwartungsgemäß allein auf weiter Flur, jeder ihrer gültigen Versuche hätte zum Sieg gereicht. Mit 36,99m war gleich der erste auch der beste, hier wartet man noch auf den nächsten Ausreißer nach oben.
Enea Kujath hatte mit 100m und Weitsprung zwei weitere Medaillenchancen, jedoch auch sehr starke Konkurrenz. Beim Vorlaufsieg lief es nicht ganz rund, es reichte aber fürs Finale. Hier gab es dann wie erhofft eine starke Steigerung auf 12,68 sec und Platz 2, eine Steigerung um fast 2 Zehntelsekunden. Auch Marie Kastl und Sita Nachbichler waren über 100m am Start und liefen im Bereich ihrer letzten Ergebnisse.
Der Weitsprung war ein Krimi, weil die von Enea Kujath im Hürdenlauf knapp geschlagene Franziska Schlichting früh mit 5,31m in Führung ging und danach gleich mit exzellenten 5,45m nachlegte. Dies war eine Weite, die Enea bislang noch nicht gesprungen war, aber im Bereich des Möglichen lag. Nach suboptimalen Sprüngen im Vorkampf stieg die Spannung, als sie im vierten Versuch aufrückte (5,22m) und man merkte, dass der Wettkampf noch nicht entschieden war. Im letzten Durchgang gelang dann der erhoffte weite Satz, banges Warten auf die Weite und großer Jubel bei den Hauzenbergern, als 5,43m aufleuchteten, zwei Zentimeter zu wenig und erneutes Silber. Ausgleichende Gerechtigkeit für den Hürdenlauf und die vierte Medaille für Enea.
Direkt danach gab es die dritte Medaille für Alea Brunec, wie in letzter Zeit üblich Silber mit dem Diskus. Dieses Mal mit einer sehr starken Verbesserung auf 29,54m und dem Gefühl, dass der erste 30-m-Wurf in der Luft lag, doch das wollte an diesem Tag einfach nicht mehr klappen.
Noah Schuberth lief einen Tag nach seiner Bronzemedaille über 300m Hürden auch die Flachstrecke über 300m und wurde Sechster.
Den Abschluss bildete die 4x100m-Staffel, für die es wegen der hohen Zahl gemeldeten Staffeln Vorlauf und Finale gab. Sita Nachbichler, Emilia Scheffczik, Marie Kastl und Enea Kujath liefen zweimal die Viertbeste Zeit und schrammten knapp an einer Medaille vorbei. Für sie geht es nun auf der Deutschen Meisterschaft darum, sich unter über 40 Staffeln für eines der Finals zu qualifizieren. Möglich wäre es, wenn die Wechsel noch verbessert werden…